Beitrag Planung & Analyse Ausgabe 2/2012

Mehr Freiheit für Studienteilnehmer

Mit Multi-Device-Studien den Kommunikationserwartungen von Teilnehmern begegnen    

Der Siegeszug der Smartphones schlägt sich immer öfter in den Forschungsdesigns qualitativer Online-Studien nieder: Im letzten Jahr hat die Zahl der mobilen Studien deutlich zugenommen. Allerdings geht der Trend dabei weniger zu reinen Mobilstudien, sondern vielmehr zu sogenannten Multi-Device-Studien, also Studien bei denen die Teilnehmer frei zwischen verschiedenen Zugangsgeräten wählen und wechseln können.

Dieser Forschungstrend entspricht der veränderten und sich verändernden Alltagskommunikation der Probanden. Die Kommunikation via Internet ist durch die zunehmende Verbreitung der Smartphones nicht mehr allein an Desktop oder Laptop gebunden, sondern (fast) immer und überall möglich. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Geräten ist fließend - Smartphone, Laptop, Desktop und immer öfter auch Tablet-Geräte werden abwechselnd situationsbedingt eingesetzt.

Diese geräteübergreifende Alltagskommunikation wirkt sich auch auf die Erwartungen der Teilnehmer von Online-Studien aus. Die Probanden sind es immer weniger gewohnt, sich für ein Gerät entscheiden zu müssen. Online steht nicht mehr für Desktop oder Laptop, sondern zunehmend auch für Smartphone oder Tablet. Insbesondere bei technikaffinen Zielgruppen oder Zielgruppen höherer Einkommens- und Bildungsklassen wird die freie Gerätewahl als selbstverständlich vorausgesetzt. Eine Einschränkung in der Gerätewahl bedeutet eine Einschränkung der Kommunikationsgewohnheiten. Dagegen wirkt sich eine geräteübergreifend hohe Usability und die Möglichkeit auch von unterwegs bequem Beiträge, Bilder und Videos zu posten positiv auf Motivation und Involvement der Probanden aus. Es wird zunehmend einer der Erfolgsfaktoren qualitativer Online-Studien werden, den Studienteilnehmerns die größt mögliche Kommunikationsfreiheit zu bieten und verschiedenen Zugangsgeräte zur Wahl zu stellen.

Für Marktforscher bietet der vermehrte Einsatz mobiler Geräte noch weitere Vorteile: In Kombination mit Geolocation-Anwendungen können zusätzliche Erkenntnisse über die Mobilität der Teilnehmer und ihr Kommunikationsverhalten gesammelt werden.


Dirk Wieseke, Mitgründer und Geschäftsführer, Kernwert - Online Qualitative Research Software and Services, Berlin


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